Endlich ist der Reisetag gekommen, die Dachbox montiert, die Koffer und Taschen gepackt. Wer mit Hund verreist, macht oft die Erfahrung, dass der Vierbeiner fast so viel Gepäck braucht wie ein Kind.
Hier eine Liste als Gedankenstütze:
Ruhige Pausenplätze suchen
Doch nun ist alles verstaut, Hund und Familie sitzen im Auto, es geht los.
Tipp: Plant genug Pausen ein – nicht nur ihr braucht Kaffee- und Toilettenpausen, auch die Hunde müssen Gelegenheit bekommen, sich die Pfoten zu vertreten und sich zu lösen. Mit Hund verlängert sich die Pause beträchtlich – die üblichen 5 Minuten (auf's Klo und Kaffee holen) reichen da nicht.
So mancher Hund findet die nahe Autobahn mit vorüber brausenden LKW so unheimlich, dass er dort einfach nicht kann. In dem Fall bietet es sich an, die Autobahn zu verlassen, etwa zu einem Autohof, und dort einen ruhigen, schattigen Feldweg anzusteuern.
Tipp: Aller Erfahrung nach nutzen auch Menschen die Feldwege rund um eine Raststätte, um sich kostenfrei zu erleichtern – und viele Hunde verleiben sich den „Snack“ begeistert ein. Daher fahrt besser ein paar Kilometer weiter…
Bei der Rast gehört die Fellnase grundsätzlich an die Leine. Auch ein Hund mit perfektem Rückruf kann bei einem plötzlichen lauten Geräusch erschrecken und zur Seite springen – und nahe der Autobahn kann das schlimm enden. Überdies sind hier so viele andere Vier- und Zweibeiner unterwegs, dass es einfach höflich und für alle angenehmer ist, wenn die Hunde an der Leine gesichert sind.
Auftanken auch für den Vierbeiner
Bei jeder Rast sollte euer Hund die Gelegenheit bekommen, zu trinken. Auf Autobahnraststätten sind Schattenplätze Mangelware – denkt bitte daran, dass sich das Auto bei Sonnenschein in Minutenschnelle aufheizt und lasst die Hunde nicht allein zurück.
Das ist auch meistens gar kein Problem - zumindest im Außenbereich der Raststätten sind Hunde erlaubt.Oft stehen sogar Wassernäpfe bereit. Auch drinnen ist es oft gestattet, den Hund angeleint mit an den Tisch zu nehmen. Nur an der Essensausgabe hat der Vierbeiner nichts zu suchen.
Tipp: Bei langen oder sogar mehrtägigen Fahrten müsst ihr eure Hunde natürlich füttern. Gut, wenn dann Futter und Napf griffbereit verstaut sind. Wer einmal das komplette Gepäck unter den Augen einer Busladung Rentner auf dem Bürgersteig stapeln musste, bis endlich der Napf auftauchte, wird dies nie wieder vergessen. Denkt auch daran, dass ihr notwendige Medikamente schnell zur Hand habt.
Wieder gilt: Manche Hunde finden die Lärmkulisse an der Autobahn so interessant oder auch so furchterregend, dass sie hier nichts fressen können. Vielleicht geht es ja im Auto besser oder ihr sucht nach einem ruhigeren Ort.
Bitte Anschnallen!
Trotz Gepäck sollte euer Hund auch auf der Urlaubsfahrt gesichert sein. Muss gewohnte Hundebox ausgebaut werden, damit genug Stauraum zur Verfügung steht, könnt ihr
den Vierbeiner auch anschnallen.
Dafür gibt es spezielle Sicherheitsgeschirre oder Adapter, die in das gewohnte Geschirr und den Klickverschluss des Sicherheitsgurtes eingehakt werden.
Tipp: Verstaut das Gepäck so, dass es bei einem plötzlichen Bremsmanöver nicht auf dem Hund landen kann.
Cool als Beifahrer
Wenn ihr lange Urlaubsfahrten plant, sollte euer Hund ein geübter Beifahrer sein. Andernfalls lohnt es sich, vorher zu üben: Vom entspannten Ein- und Aussteigen
über Kurzfahrten bis zu einem längeren Ausflug. Das kann schon mal mehrere Wochen dauern – aber so eine Urlaubsfahrt kommt ja meist nicht vollkommen
überraschend…
Manche Hunde sind sehr nervöse Autofahrer, sie hecheln, speicheln und erbrechen im Auto. Oft steckt Stress dahinter, weil das Autofahren negativ besetzt ist. In
dem Fall ist es sinnvoll, das Autofahren noch einmal ganz neu zu trainieren.
Die meisten Hunde werden ruhiger, wenn sie während der Fahrt Körperkontakt zu ihren Menschen haben können. Es gibt viele Möglichkeiten: Der Hund kann in der Hundebox auf dem Beifahrersitz verstaut werden, da kann er seinen Menschen sehen und riechen. Oder er nimmt (angeschnallt) neben einem Familienmitglied auf dem Rücksitz Platz. Oder er fährt hinter einem Schutzgitter oder in der Box im Kofferraum – dann kann aber ein Familienmitglied vom Rücksitz aus gut zureden oder auch streicheln.
Mir ist schlecht!
Manche bedauernswerten Hunde leiden regelrecht unter Reisekrankheit, sie übergeben sich trotz einer langsamen Gewöhnung. Hier kann der Tierarzt helfen – es gibt spezielle Medikamente für Hunde. Rescue-Tropfen, Bachblüten oder homöopathische Globuli können eine Alternative sein.
Tipp: Für manche Vierbeiner ist es hilfreich, wenn sie etwa zwei Stunden vor der Fahrt nichts mehr fressen - dann kommt ihnen die letzte Mahlzeit nicht wieder hoch. Andere produzieren zuviel Magensäure, ihr Bauch gluckert regelrecht. Ihnen geht es besser, wenn sie vorher ein trockenes Brötchen oder Toast bekommen. Gegen einen empfindlichen Magen hilft auch Heilerde.